Brustkrebs und weibliche Identität
Über kaum eine andere Erkrankung wird in den Medien so viel berichtet wie über Brustkrebs – und dies meist in dem düsteren Kontext von Kampf, Leiden und Zerstörung.
Ich möchte mit dem Workshop dazu beitragen, diese Erkrankung zu „entdramatisieren“, und den Blick auf „erlebte Gesundheit trotz Krankheit“ lenken.
Neben medizinischen Informationen über die aktuellen Empfehlungen zur Brustkrebstherapie werden folgende Fragen besprochen: Haben Lesben andere Möglichkeiten der Krankheitsbewältigung als heterosexuell lebende Frauen? Haben wir es einfacher, den veränderten Körper anzunehmen, weil es uns leichter gelingt, den Wert einer Frau in unserer Gesellschaft nicht an Jugend, Schönheit und Unversehrtheit zu messen?
Oder aber haben wir es besonders schwer, weil eine Brustkrebserkrankung z.B. als Einschränkung des erotischen Potenzials wahrgenommen wird?
Oder ist es unbedeutend, welcher Art eine schwerwiegende Krankheit ist, weil jede ernste Erkrankung das Leben in ein Vorher und Nachher teilt?
Wo sollten wir besonders achtsam sein (z.B. im Umgang mit medizinischen Institutionen) und wo können wir uns gelassener auf eine entwickelte lesbische Lebenskultur stützen?
Referentin: Dr. Anne Gutzmann (Köln), Frauenärztin
"Über Geld spricht man nicht - frau schon!"
Für viele Frauen ist Geld ein heikles Thema. Wir haben gelernt, für öffentliche Gelder z.B. für Lesbenberatungsstellen zu kämpfen, aber tun uns schwer, für uns selbst ein angemessenes Honorar zu fordern. Wir reden vom „Teuro“, freuen uns gemeinsam über Schnäppchen, aber wir sind gehemmt, wenn es um die Themen der individuellen Finanzplanung geht, die Erbschaft und das Vererben, die Finanzierung der eigenen Immobilie, die finanziellen Probleme in der Liebesbeziehung usw. Es scheint leichter zu sein, sich in der Armut zu solidarisieren, als ggf. vorhandenen Reichtum lustvoll zu teilen. Dies alles verwundert nicht, da uns lange der Zugang zu selbstbestimmten Umgang mit Geld verwehrt wurde und die berufliche Orientierung für Mädchen zweitrangig war (du heiratest ja doch). Und es stimmt: Die Armut ist weiblich, aber: Gerade Lesben haben häufig die Weichen anders gestellt, da sie sich nicht auf den Mann als Versorger hin orientierten, verdienen gut bis sehr gut, haben Ersparnisse, für das Alter vorgesorgt und/oder geerbt. Sprechen wir von unseren Geldgeschichten und über Gestaltungsmöglichkeiten!
Wir werden aus mehr als 20 Jahren Frauenfinanzberatung einige Erfahrungen beitragen und zum Gespräch, zum Nachdenken und zum entspannteren Umgang mit dem Thema Geld anregen.
Referentinnen: Anne Wulf, Betriebswirtin, und Karin Kaltenberg-Wulf, Psychologin und Geschäftsführerin
Der Tanz der Würde, oder: eine Bewegungs-Reise zur Eigen-sinn-lichkeit
Unser Körper ist unser Haus, unsere Burg, unser Schloss, das wir bewohnen, vielfältig und liebenswert. In der Schnelligkeit des Alltags überholt uns manchmal die Zeit, die Eindrücke, die Gedanken, und können Spuren des Unwohlseins und der Müdigkeit hinterlassen.
Welche genussvollen Möglichkeiten erschließe ich mir, meine Quellen der Kraft und der Kreativität wiederzubeleben?
Diese Spur möchte ich aufgreifen und mit euch auf eine Bewegungs-Reise gehen, in der ihr den Bedürfnissen eures Körpers nach Beachtung und Innehalten folgen könnt. Auf dieser Reise kann es möglich sein, deiner eigenen Sinnlichkeit und Würde näher zu kommen und die Begegnungen mit anderen zu gestalten.
Mit kreativen Methoden aus dem „New Dance“ und der Tanz- und Bewegungstherapie.
Eingeladen sind alle, die neugierig geworden sind und Freude daran haben, sich zu bewegen.
Gestaltung: Herta Müller, Tanz- und Bewegungstherapeutin